31. Juli 2008

Kaymer schiebt vorbei

So that's it: Harrington, Westwood, Garcia, Karlsson, Stenson, Rose, Poulter, Donald, Casey, Kaymer, Fisher and Wilson. Eight men who have played in the Ryder Cup before and four newcomers. Sounds like a winning blend to me

So zumindest sieht Team Europe für John Hopkins aus, wie er auf Times online schreibt. Bis zur Titelverteidigung ist es aber noch ein bisschen hin. Beim WGC in Ohio ist Martin Kaymer eher mittelprächtig gestartet: Mit einer 72 rangiert der 23-Jährige nur auf Platz 60. Schuld daran war - der Putter. 32 Versuche waren einfach zu viel, um vorne mitzumischen. So dann auch am letzten Loch; 6 Meter zum Stock, 3 Putts, Bogey. Schade - aber vielleicht läuft er ja morgen heiß.

Einmal Garcia, bitte

Wer gewinnt das WGC Bridgestone Invitational? Gute Frage! Ich setze meinen Pick auf Sergio Garcia. Weil er mit den Eisen zur Zeit einer der besten Spieler auf dem Planeten ist. Gut, den ein oder anderen Putt müsste El Niño auch versenken, aber nach seinem Sieg bei der the Players Championship sieht es irgendwie auch auf den Grüns besser bei ihm aus. Zumindest spuckt er nicht mehr ins Loch, wenn ihm mal der Putt auslippt. Hoffe nur, dass er sich modisch etwas zurücknimmt... Natürlich würde es mich am meisten freuen, wenn Martin Kaymer das Rennen macht. Ganz so schlecht sind die Chancen nicht: Der Firestone GC in Ohio ist immerhin 7.400 Yards lang und hat Par 70. Lang sollt man also schon sein, was Martin mit Sicherheit ist. Ich tippe mal, dass er unter die Top 20 kommt. Melanie Hauser von pgatour.com glaubt sogar an den Sieg des Rheinländers (allerdings als Sleeper-Pick). Vorne mitmischen dürften auch Kenny Perry, Anthony Kim und Paddy, Mr. Open. Mal sehen, wer die hübsche WGC-Trophäe mit nach Hause nimmt.
PS: Watch out for hole number 16: Das Par 5 ist 667 Yards (etwa 610 Meter) lang. Würde mich trotzdem wundern, wenn gar keiner es schaffen sollte, das Grün mit zwei anzugreifen.

29. Juli 2008

Spiegel-Leser wissen mehr

Wer den aktuellen Spiegel mit dem Titel Luxus Benzin aufblättert, wird gleich auf der ersten Seite von einem Golf-Duo angegrinst. Denn hier wirbt Rolex - und aus Sicht der Marketing-Fachleute mit voller Breitseite. Martin Kaymer und Bernhard Langer, Newcomer und alter Haudegen, blicken den gebildeten Spiegel-Leser an - und natürlich haben beide eine glänzende Uhr am Arm. Nur am Rande: Dass ein Herr Langer auf das Geld nicht mehr allzu sehr angewiesen ist, dürfte klar sein. Aber dass auch der junge Martin schon richtig viel Kohle macht, war mir neu. Bereits zum Masters schrieb Wolfgang Scheffler von und für die FAZ:
»Seine Werbeverträge mit dem Schlägerhersteller Titleist sowie mit BMW und Rolex bringen ihm im Jahr schon weit mehr als eine Million Euro ein.«
Komplett durchgedrungen ist bei der Marketing-Abteilung von Rolex aber noch nicht, dass nun auch Kaymer mit im Team sitzt. Denn auf der Homepage ist bisher nur Bernhard Langer unter den Testimonials gelistet.

Hunter rockt

EIn lesenswertes Interview über Hunter Mahan findet man auf golf.com: Hunter Mahan is not the next Tiger Woods, lautet die Überschrift, die sich Alan Bastable ausgedacht hat. Womit er sicher Recht hat. Was die Amis uns Deutschen voraus haben: Online sind sie einfach pfeilschnell, denn sie veröffentlichen schon vor dem Druck ("Published: August 01, 2008"). Was auch ganz amüsant ist: Mahan hat seit ein paar Jahren einen neuen Trainer. Der heißt Marius Filmalter, ist Südafrikaner, und hat einige Jahre im GC Beuerberg südlich von München gearbeitet.

Can I Kick it?

»I do about 290 kilometers per hour in my Ferrari 360 Modena. I never get speeding tickets — maybe because they can't catch me.«
Nicht meine Worte, aber immerhin die von Shigeki Maruyama. Bei golfonline, einer Partnerseite der US-Zeitschrift Golf World hat der Japaner vor längerer Zeit mal ein paar Fragen beantwortet. Heraus kamen nicht die klassischen Platitüden a là »Trainieren und meine Familie sind alles für mich«. Spielerisch ist der Hip-Hop-Fan bisher allerdings noch nicht allzu sehr in Erscheinung getreten: 18 Turnierteilnahmen, 9 Cuts verpasst, 160.000$ verdient. Dafür gibt es noch keinen neuen Ferrari, aber vielleicht einen Live-Auftritt von A Tribe Called Quest: »Can I kick it - Yes you can!«

Duval mit Comeback?

Auf der golf.de habe ich gerade eine längere Geschichte über Mr. Duval verfasst. Bei Interesse, hier klicken. Etwas ausführlicher sind natürlich die amerikanischen Kollegen, die nunmal den direkten Kontakt zu den Spielern haben. Wer für eine gute halbe Stunde eine Frage-Antwort-Spiel lesen möchte, wird bei ESPN fündig. Ach ja, einen Grund für den Bericht über den Mann mit der Oakley gibt es natürlich auch: Duval lag bei der British Open nach Tag zwei auf Platz zwei und hat immerhin Rang 39 erreicht.

28. Juli 2008

Bleib beim Tennis!

In Russland schlug vergangenes Wochenende nicht gerade die Creme de la creme des europäischen Golfsports ab... Dennoch: aus deutscher Sicht liefen zumindest Sven Strüver (verpasste den Cut) und Marcel Siem auf. Ein Teilnehmer hatte im Feld der Russian Open allerdings wenig Erfolg: Evgeni Kafelnikov, ehemalige Nummer eins im Profi-Tennis und Goldmedaillengewinner bei Olympia. Der Russe spielte sensationelles Golf, scorte 89 und 80 Schläge und belegte mit 25 über Par Platz 142. Schlechter waren nur zwei weitere Landsleute, die ebenfalls +25 und vierzig über Par notierten. Dann schon lieber Marcel Siem beim Driven betrachten: Der prügelte die Pille am Finaltag lockere 293 Meter im Schnitt, traf 11 von 14 Fairways und landete auf Rang 23.

25. Juli 2008

David Frost in Bavaria

Der Südafrikaner David Frost war zur Eröffnung der Golfwoche im GC Beuerberg Ehrengast des Abends. Frost, mittlerweile kernige 48 Jahre alt, haut aber immer noch eine ordentliche Kugel. Denn der Wein-Freak, der Mitte der 90er in den Top Ten der Weltrangliste stand, trainiert bei einem »german guy«. Und das ist Christian Neumaier, Head-Pro der Anlage in Beuerberg. Frost wurde bei der Siegerehrung von Dr. Urs Zondler, dem zockverrückten Besitzer des Clubs, begrüßt und nochmal für sein Abschneiden bei der Open Championship geehrt. Platz 51 wurde es - immerhin vor einem Colin Montgomerie, Lee Westwood oder Justin Rose. Und (leider) auch besser als Martin Kaymer (80). Dass sein neuer Schwung Wirkung zeigte, sah man in Royal Birkdayle an den Statistiken: 289 Yards haute er den Driver im Schnitt, das sind knappe 265 Meter. Nicht schlecht für den alten Mann. Das Frost auch sonst ein lustiger Vogel ist, konnte man bei der anschließenden Party in Beuerberg erkennen. In Tracht »verkleidet« rockte er auf der Tanzfläche. Einige der Mannschaftsspieler witzelten schon, dass Frost noch in diesem Jahr seine Karriere an den Nagel hänge, wieder Amateur wird und im September die Clubmeisterschaften (vier Runden) mit 23 unter Par locker gewinnen würde.

Wollen wir's nicht hoffen...

Major-Martin

Auch beim dritten Major des Jahres, der Open Championship in Royal Birkdale, durfte Martin Kaymer mitspielen. Nach Teilnahmen beim Masters und der US Open, bei der er erstmals den Cut bei einem Major überstand, wartete in England eine weitaus toughere Aufgabe. Nach dem Tod seiner an Krebs erkrankten Mutter entschied sich der 23-jährig Rheinländer dennoch für eine Teilnahme.

Spielerisch zeigte sich der Deutsche eigentlich souverän - schließlich waren die Wetterbedingungen an den ersten drei Tagen absolut bescheiden. Insgesamt landete er zwar mit 23 über Par nur auf Platz 80, doch immerhin gab's ein paar Punkte für die Weltrangliste und damit auch die Ryder-Cup-Wertung. Außerdem sollte man das private Dilemma nicht außer Acht lassen: Unter diesen Umständen überhaupt den Cut zu schaffen, ist eine klasse Leistung.

Wicked Hole - neu am Abschlag!

Hallo und herzlich willkommen auf Wicked Hole!

Da es in der Welt des Golfsports zwar reichlich Zeitschriften, Webseiten und Werbeblätter (-müll) gibt, aber nicht allzu viele gute deutsche Blogs (ein paar natürlich schon - ich werde sie im Laufe der Zeit natürlich auch einmal veröffentlichen), möchte ich meine eigene Sicht über das Geschehen schildern. Wicked Hole! beschäftigt sich hauptsächlich mit Profisport, allen voran aus deutscher Sicht. Aber auch ein paar nette Anekdoten, skurrile Geschichten aus dem Leben verschiedenster Golfer und die verrücktesten Zocker-Storys sollen Einzug finden. Eben alles, was das machmal verdammte , aber ansonsten einfach nur geniale Golfloch so mit sich bringt. 
So: keep the spirit of the game!

PS: Da ich wie die meisten Golfer dieser Welt berufstätig bin, werde ich relativ unregelmäßig posten. Job und Zocken geht leider vor...